„Schulbau und Verwaltungsneubau – beides ist wichtig“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Kai Bellstedt und der Kreistagsabgeordnete und baupolitische Sprecher Klaus Jans.
In Frage stellende Äußerungen der Maßnahme, am Rande der Vorstellung der Ergebnisse des Architektenwettbewerbs, sind nicht nur unpassend sondern auch falsch. Die Investitionen in die Bildungslandschaft und auch in ein neues Verwaltungsgebäude sind aus unserer Sicht notwendig und richtig. Beim Aufbau der Schulden muss differenziert werden. Man müsse schon unterscheiden, ob sie wegen Investitionen in Schulen, Straßen und notwendige Gebäude oder rein aus der Umsetzung von Verwaltungsvorschriften oder Soziallasten entstehen.
Moderne Arbeitsplätze für die Beschäftigten des Kreises
Als SPD-Fraktion haben wir uns in den vergangenen Jahren immer der Verantwortung gestellt. Beim Schuldenabbau von 50 Mio. auf 25 Mio. Euro genauso wie bei den umfangreich anstehenden Investitionen. Gebäude würden nicht zum Selbstzweck gebaut, oder um sich „Schlösser“ zu bauen, sondern um den Beschäftigten des Kreises zukunftsorientierte und moderne Arbeitsplätze zu bieten. Der Fachkräftemangel schlägt auch hier durch. Es muss um Personal geworben werden und das fällt bei beengten Verhältnissen und suboptimaler Unterbringung schwer. Nicht zuletzt Bund und Land haben in den letzten zehn Jahren durch Aufgabenübertragung dafür gesorgt, dass die Kreisverwaltung von 469 auf 613 Beschäftigte angewachsen ist. Während die Personalkosten kompensiert wurden, müssen sämtliche logistische und räumliche Kosten vom Kreis selbst getragen werden. „Dieses wäre noch einmal eine gesonderte bundes- und landespolitische Diskussion wert, ob die Belastung der kommunalen Familie an dieser Stelle nicht auch von den Verursachern zu tragen wäre“, so Bellstedt und Jans.
Investition in ein zukunftsorientiertes Gebäude
Bei einem Neubau direkt neben der bisherigen Kreisverwaltung werden natürlich auch aktuelle Entwicklungen in Richtung mobilen Arbeitens, Homeoffice und Digitalisierung berücksichtigt. Gerade deshalb ist es wichtig, in ein neues und zukunftsorientiertes Gebäude zu investieren, was diesen Anforderungen auch gerecht wird, statt teure Umbauten oder Aufstockungen im Altbestand vorzunehmen. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass derzeit diverse Gebäude im Kreis angemietet sind, um Fachbereiche unterzubringen. Diese Kosten können dann eingespart und unnötige Dienstwege zwischen den teils weit auseinander liegenden Standorten vermieden werden.
Der Siegerentwurf entspricht all diesen Erwartungen, passt optisch ins Stadtbild, wertet den Kreis als Arbeitgeber deutlich auf und rundet auch aus städtebaulicher Sicht ein offenes Areal ab. „Es ist Zeit zur Umsetzung“, sind sich Bellstedt und Jans einig, als Signal für eine moderne Verwaltung und für motivierte Mitarbeiter. Die Wettbewerbsarbeiten aus dem Architektenwettbewerb können noch bis zum 15. Februar 2022 während der regulären Öffnungszeiten der Förde Sparkasse in der Filiale Plön besichtigt werden.
Schulbau- und Investitionskosten belasten nicht den Kreishaushalt
Die Finanzierung des Schulbaus des Heinrich Heine Gymnasiums in Heikendorf als Argument heranzuziehen, die den Kreishaushalt belastet, ist aus der Luft gegriffen. Schulbau- und Investitionskosten werden schon jetzt zum großen Teil, ab 2024 dann komplett, über die Schulkostenbeiträge der Kommunen finanziert. Die Kommunen zahlen dafür einen jährlichen
Extrabetrag. Der ist in Heikendorf zurzeit eher im unteren Bereich angesiedelt. Allerdings werden Mehrkosten von 300-400 € im Jahr pro Schüler erwartet, die von den Gemeinden aufgebracht werden, in denen die Schüler wohnen. Die Schulden finden sich zwar im Kreishaushalt wieder, getilgt werden sie jedoch durch die Extrabeiträge der Gemeinden pro Schüler. Dabei hängt deren Höhe von den Kosten ab, egal ob saniert wird oder ein Neubau entsteht. Das Argument, dass der Kreishaushalt belastet wird, ist also falsch und sollte nicht verwendet werden.
Weichen für Neubau und/oder Sanierung des Heinrich Heine Gymnasiums sind gestellt
Wir als SPD warten nun das Gutachten über Sanierung und/oder Neubau der Schule ab, das im Sommer erwartet wird. Wir haben vorausschauend die Weichen gestellt, in dem wir durch einen von uns eingebrachten Antrag den Ankauf eines Grundstückes im Ort gesichert haben. Neben einer reinen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und dem Vergleich von Neubau oder Sanierung ist für uns aber auch der Blick auf eine zukunftsorientierte Schule sowie auch auf evtl. notwendige Umbaumaßnahmen im laufenden Schulbetrieb ein wichtiger Faktor. „Es zählen also nicht allein die Zahlen, sondern auch mögliche Belastungen der Schülerinnen und Schüler und des Kollegiums während einer Bauphase“, so Bellstedt und Jans. „Auch hier werden wir in Kürze eine gute Entscheidungsgrundlage haben, wie hoch die Kosten der jeweiligen Umsetzungsvarianten sind und dann entsprechend der Ergebnisse eine Entscheidung treffen“.
„Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung ebenso wie für die Schülerinnen und Schülerinnen und das Kollegium der Schulen ist es existenziell, gute Arbeits- und Lernbedingungen zu haben, um den weiter wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. Es sollten aber nicht die einen gegen die anderen ausgespielt werden“, so Bellstedt und Jans abschließend.