Am 29.01.2021 wurden an vielen Schulen in Schleswig-Holstein Zeugnisse ausgehändigt. Viele Schülerinnen und Schüler warteten gespannt auf ihre Noten, ebenso ihre Eltern. Denn schließlich sind sie es, die den Spagat zwischen Homeschooling, Kinderbetreuung, Haushalt und eigenem Beruf meistern müssen. „Auch die Lehrkräfte geben ihr Bestes, um für ihre Schülerinnen und Schüler da zu sein. Doch leider werden sie vom Land in stich gelassen“, berichtet Norbert Maroses, Vorsitzender des SPD Kreisverbandes Plön.
Die Kommunikation durch die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Frau Karin Prien (CDU) ist chaotisch und es fehlt an Unterstützung vom Land. Der Distanzunterricht weist viele Mängel auf, die digitale Infrastruktur fehlt in großen Teilen. Der Druck wirkt sich auf Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler aus. Die Zeugnisnoten vieler Kindern und Jugendlicher bestätigen und verstärken die Ängste. „Die Notenvergabe erfolgte auf Basis des Distanzunterrichts. Vor allem die mündlichen Noten, die sonst eine große Rolle spielen, können so oft gar nicht berücksichtigt werden, da vielerorts kein oder kaum digitaler Unterricht stattfindet. Innerfamiliäre Konflikte sind vorprogrammiert“, so Nazan Komral, stellvertretende Kreisvorsitzende der SPD im Kreis Plön.
Der Kinderschutzbund Schleswig-Holstein meldet erheblich mehr Anrufe, die ihre Sorgentelefone erreichen. Beim Elterntelefon ist eine Steigung der Anrufe von fast 60% zu verzeichnen, beim Hilfetelefon für Kinder und Jugendliche sind über 20% mehr Anrufe eingegangen, wie der Kinderschutzbund in seiner Pressemitteilung vom 26.01.2021 mitteilte. Die Zeugnisse und die damit verbundene Notenvergabe machen den Familien zusätzlich zu schaffen. Geräte für den Unterricht von zu Hause fehlen, oft sind gar keine stabilen Internetverbindungen möglich und es fehlt die Möglichkeit sich räumlich zu trennen. Der Stresspegel ist hoch. „Eine strenge Benotung ist in dieser Situation erstens gar nicht möglich und zweitens eine zusätzliche Last. Das gilt insbesondere für die Kinder, für die sämtliche Freizeitaktivitäten und soziale Kontakte wegfallen und von denen dann erwartet wird, perfekte schulische Leistungen zu erbringen“, sagt Aylin Cerrah, Mitglied des SPD-Landesvorstandes und Studentin der Kindheitspädagogik. Ministerin Prien nimmt die Sorgen nicht ernst und lässt alle Beteiligten im Stich. Auch nach vielen Monaten der Pandemie findet sie keine Lösungen. Wir fordern deshalb ihren Rücktritt!