Warum ich seit 13 Jahren Sozialdemokrat bin. Von René Hendricks
Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – das sind die allseits bekannten Grundwerte der SPD, die mich als jungen 18-Jährigen am meisten überzeugt haben, als ich auf der Suche nach einer politischen Heimat war. In meiner Familie war niemand in einer Partei. Mein politisches Interesse wuchs von ganz allein. Ich sah Dinge auf dieser Welt, die mich nicht zufrieden stellten. Deshalb wollte ich aktiv werden. Mich für die Gesellschaft einsetzen. Nach einer Überprüfung der Grundwerte aller demokratischen Parteien hat mich die Sozialdemokratie am meisten überzeugt – und das in einer Zeit, als mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder für die SPD gerade alles den Bach herunter ging und Angela Merkels Zeit begann. Hundert Prozent glücklich war ich damals also nicht mit dem, was die SPD getan hat. Das begleitet mich bis heute. Aber die Grundwerte stimmen eben für mich.
Damit bin ich nun schon seit 13 Jahren SPD-Mitglied und fest davon überzeugt, dass es die Sozialdemokratie auch heute noch braucht in Deutschland, Europa und der Welt. In Zeiten des Populismus, Egoismus und Nationalismus braucht es eine Sozialdemokratie, die für Grundrechte, ein gerechtes Miteinander und Toleranz einsteht. Es braucht Sozis, die in der sich so rasant durch Digitalisierung und Automatisierung wandelnden Arbeitswelt für die normalen Leute einsetzen. Für Tarifverträge, gerechte Löhne, gute Kinderbetreuung, Bildungsangebote und eine Balance zwischen auskömmlicher, sinnstiftender Arbeit und Familienleben und Freizeit. Auch der Klimawandel ist ein Thema der Sozialdemokratie, weil er uns alle in unseren Lebensgrundlagen betrifft und eine Frage globaler Gerechtigkeit ist. Wir müssen einen weltweiten, gerechten Ausgleich hinbekommen. Wenn jeder nur an sich selbst denkt beim klimaschädlichen Wirtschaften, sind wir alle auf diesem Planeten irgendwann verloren. Internationale Solidarität ist das Stichwort. Es braucht die Sozialdemokratie auch, um den globalen Finanzmärkten und den großen, mächtigen, digitalen Konzernen etwas entgegen zu setzen. Damit die einfachen Angestellten nicht unter die Räder kommen.
Suchen wir nicht alle Orientierung? Einen Kompass, der uns durchs Leben führt? Etwas, das diese verrückte Welt ein wenig ordnet und Wege aufzeigt, wie ein gutes, faires, gerechtes und glückliches Leben aussehen kann? Ich möchte, dass jede*r den Aufstieg durch Bildung erreichen kann, egal aus welchem sozialen Umfeld er oder sie kommt. Ich möchte, dass Menschen geholfen wird, die in Not sind, egal wo sie geboren worden sind. Es ist ein verdammtes Glück und ein großer Zufall, dass ich hier im schönen Schleswig-Holstein geboren wurde und dass es mir im weltweiten Vergleich so gut geht. Ich bin der erste in meiner Familie, der Abitur gemacht hat und studieren konnte. Dafür bin ich dankbar und demütig. Daran hat auch SPD-Politik seinen großen Anteil. Deshalb setze ich mich ein für alle, die es nicht so gut getroffen haben. Vor allem kämpfe ich dafür, dass das, was wir hier erreicht haben, bewahrt wird. Die Lebensgrundlagen unserer Mutter Erde bewahren. Unseren demokratischen, sozialen Rechtsstaat in Deutschland bewahren. Den Frieden, das Miteinander und den Wohlstand in Europa bewahren, nachdem es Jahrhunderte lang so viel Krieg in Europa gab.
Am 26. Mai 2019 sind Europawahlen. Eine starke, föderale Europäische Union liegt mir sehr am Herzen. In Vielfalt geeint, mit all den Sprachen und Kulturen, aber doch beieinander, sich helfend, füreinander einstehend. Welch wertvolle Gemeinschaft wir da aufgebaut haben! Gewisse Probleme sind einfach besser zu lösen, wenn alle in Europa es zusammen machen. In dieser globalisierten Welt haben wir als Europäer*innen auch einfach mehr Macht, wenn nicht nur das kleine Deutschland sich gegen die Interessen von China, Russland, Indien und den USA behaupten muss. Vor allem aber darf es nie wieder nationale Alleingänge in Europa geben. Es waren Sozialdemokraten, die sich mutig gegen den Nationalsozialismus gestellt haben. Das bewegt mich. Es war damals keine faschistische Mehrheit, die Deutschland und Europa ins Chaos stürzte, sondern eine faschistische Minderheit, die von einer schweigenden Mehrheit nicht daran gehindert wurde, die Macht zu übernehmen. Das darf sich nicht wiederholen. Nie wieder Rassismus, Krieg und Ausgrenzung von Minderheiten! Deshalb mache ich mich für die SPD in Deutschland und Europa stark.
Zugegeben, die SPD macht derzeit eine Menge falsch. Auch das Personal an der Spitze in Land und Bund kann frischen Wind gebrauchen – so wie hier in Selent. Wenn aber alle nur meckern über die trägen Parteien, ändert sich nichts. Es ist nicht unsere Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wäre aber unsere Schuld, wenn sie so bleibt. Deshalb will ich die alte Tante SPD erneuern. Es gibt auch wirklich viele gute Talente in der SPD. Ihre Zeit wird kommen.
Ich habe große Lust, kreative Ideen für unser aller Zukunft zu entwickeln. Warum nicht mal über die 4-Tage-Woche nachdenken? Studien belegen, dass wir genauso viel leisten und genauso effektiv sind, wenn wir die Arbeit einer Woche an vier statt an fünf Tagen oder in sechs statt in acht Stunden erledigen. Das geht natürlich nicht in jedem Job von heute auf morgen, aber auch Schichtarbeit, das produzierende Gewerbe oder der Dienstleistungssektor kann moderner gestaltet werden. Eine Balance aus Familie, Beruf und persönlicher Entfaltung muss es sein. Mit starken Gewerkschaften, Tarifverträgen und Solidarität in einer globalen Welt. Und wir Sozis sind diejenigen, die sich um all jene kümmern sollten, die in dieser verrückten Welt drohen, unter die Räder zu kommen. Wir sind auch diejenigen, die für Minderheiten eintreten. Das macht für mich die Sozialdemokratie aus. Wir sind die Partei der Grundrechte und Menschenrechte. Wir stehen für Toleranz, Vielfalt und internationale Solidarität.
Und nicht zuletzt macht es Spaß, wenn die richtigen Leute zusammenkommen und sich Gedanken um Selent, unsere Region, Schleswig-Holstein, Deutschland, Europa und die Welt machen. Politik geht uns alle an. Denn wir leben nun einmal tagtäglich miteinander, was mich freut, denn ich mag Menschen. Aber es braucht Regeln, wie wir alle so miteinander leben können, dass jede*r sein Glück finden kann. Irgendwer muss diese Regeln bestimmen, natürlich in einem demokratischen, rechtstaatlichen Rahmen. Ich möchte da gerne mitmischen. Das tue ich seit 13 Jahren und werde es weiter tun. Am besten mit möglichst vielen von euch, die ihr das hier vielleicht lest. Komm‘ doch einmal vorbei und diskutier mit uns. Ganz unverbindlich. Tut gar nicht weh. Wir freuen uns auf Mitstreiter*innen. Setz dich ein, damit nicht die rechten Idioten das Ruder übernehmen. Bei Interesse an der Arbeit der SPD, wende dich gerne an mich: post@nullrene-hendricks.eu
René Hendricks ist Gemeindevertreter, Fraktionsvorsitzender und Bauausschussvorsitzender in der Gemeinde Selent, 31 Jahre alt, verheiratet, hat drei Hunde und arbeitet in der Verwaltung des Kreises Plön.